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Geschichte von St.Georgen

Was die erste Besiedelung St.Georgens betrifft, so gibt es darüber nur spärliche direkte Nachrichten. Der ehemalige Pfarrer von St.Georgen, Heinrich Wurm, hat sich mit der Erforschung der Geschichte St.Georgens intensiv beschäftigt. Sein Werk „Die Jörger von Tollet“ ist vielen bekannt. Über die Besiedelung des Gebietes von St.Georgen liefern die Ortsnamen die wesentlichsten Anhaltspunkte.

Spärliche Funde (z.B. eine Flachaxt aus Quarzit aus ca. 2000 v. Chr.) geben Kunde darüber, dass der Steinzeitmensch das Gebiet wenn schon nicht dauernd bewohnt, so zumindest betreten hat. In der Nähe der Ortschaft Schwabegg, nämlich in Paschallern, das bereits zu Grieskirchen gehört, dürften sich Romanen niedergelassen haben.

Gegen Ende des 6. Jahrhunderts erfolgte die Besiedelung durch die Bajuwaren. Einige historische Ortsnamen (z.B. Kamling, Gaisschedl, Hausleiten, Obernau usw.) existieren im Sprachgebrauch heute noch, die Orte tragen jedoch zumeist andere offizielle Bezeichnungen oder sie wurden zu größeren Ortschaften unter gleichem oder veränderten Namen zusammengefasst. So gehört z.B. Hausleiten zu Grub, Kamling zu Vierhausen und Gaisschedl heißt heute Schwabegg.

Die ältesten Orte in der Gemeinde sind Kamling und Stritzing. Ein hohes Alter weisen auch Aigen, Hausleiten, Geisschedl und Obergottsberg auf. Alle diese Orte, die der ersten Besiedelungsperiode angehören, gehen auf die Zeit vor 750 n Chr. zurück. Zu dieser Zeit war das Gebiet von St.Georgen nur in spärlichen Inseln besiedelt. 

Die folgende zweite Besiedelungsperiode war teilweise bereits von christlichen Einflüssen geleitet. Der Ort St.Georgen erhielt seinen Namen von der Wahl des hl. Georg zum Kirchenpatron der Pfarrkirche. Neben diesem Ort sind in der zweiten Periode noch Niederweng, Steinbach und Vierhausen entstanden. Die Gründung der Orte Grub, Niederau, Obernau, Niedertrattnach, Steindlberg, Tolleterau, Weidenau, Stockwies und Weyr fällt in die dritte und letzte Besiedelungsperiode von 1100 - 1200 n. Chr. 

In der Zusammensetzung dieser Ortsnamen kommt die Lage, die Bodenbeschaffenheit und der Rodungsvorgang augenscheinlich zum Ausdruck (z.B. Tolleterau = Au bei Tollet).